Vinylrausch
Nach 60 Ausgaben im Sputnik-Kino in Berlin nun zum ersten Mal im Casablanca:
Gute Musik, analog und gemeinsam im Kinosaal

Gegen den Trend von Playlisten und automatisierten Songvorschlägen würdigt der Vinylrausch Rock-, Pop- und Jazzalben als Kunstwerke. Gehört werden die analogen Vinylalben gemeinsam und konzentriert im Kino. Zu jedem Album gibt es eine Einführung, in der es musikalisch und musikhistorisch eingeordnet wird.

Der Vinylrausch tritt ein, wenn die Musikbegeisterten in dem dunklen Kinoraum ohne Ablenkung das Album des Monats komplett durchhören. Die kollektive Konzentration auf die Musik, der laute, fein aufgelöste Sound und die parallel zu der analogen Wiedergabe ablaufende Projektion der Songtexte, Cover und Bandfotos auf der Leinwand machen den gemeinsamen Vinylrausch zu einem besonderen Erlebnis.

Von dem Album des Monats aus unternimmt der Vinylrausch musikhistorische Ausflüge in Vergangenheit und Gegenwart: zwei auf das ausgewählte Album bezogene Platten, die dessen Herkunft und/oder musikalischen Einfluss hörbar machen, laufen mit jeweils einer Seite.

Der Musikjournalist Jörg Wulf hat die monatliche Reihe vor fünf Jahren ins Leben gerufen und konzipiert. Er wird die Alben vorstellen und in das Thema des Abends einführen.
Beim ersten VINYLRAUSCH in Nürnberg am 03.12. im Casablanca Kino wird mit David Crosby eine Ikone der Rockmusik gewürdigt: Crosby ist in diesem Frühjahr gestorben und hat mit The Byrds, mit Crosby, Stills, Nash & Young und als Solokünstler unsterbliche Rocksongs geschaffen.

Auf seinem Debüt-Soloalbum ‘If I Could Only Remember My Name’ versucht Crosby 1971 mit Hilfe vieler großer Musiker in langen, meditativen Jams den Unfalltod seiner Freundin Christine zu verarbeiten. Entstanden ist ein ebenso emotionales wie erstaunliches Album, das wir beim Vinylrausch im Casablanca Kino als Album des Monats mit A- und B-Seite hören werden. Musikalisch erinnert ‘If I Could Only Remember My Name’ stellenweise an ‘Deja Vu’. In seiner Mischung aus psychedelischem Folkrock, pastoralem Gesang und sphärischen Chören ist es ein ganz großes Klangerlebnis.

Bei The Byrds hat Crosby in den Sechzigerjahren einen der ersten psychedelischen Rocksongs (mit-)geschrieben. ‘Eight Miles High’ wurde von der Band 1970 als Live-Jam aufgenommen – leider ohne David Crosby, der lange vorher schon aus der Band geworfen wurde. Wir beginnen den Vinylrausch mit der B-Seite von The Byrds ‘Untitled’ (1970), die komplett von dem ‘Eight Miles High’-Jam eingenommen wird.

Als drittes Album hören wir eine aktuelle englische Band: Fuzzy Lights sind ein Kollektiv aus Cambridge, das mit modernem Psychdelic Folk den Bogen zu den Anfängen von David Crosby bei den Byrds schlagen wird. Auf der A-Seite ihres 2021 erschienenen Albums Burials entwickelt sich aus kontemplativem Gesang, drängendem Basslauf und Streicherklängen ein dichtes Gestrüpp aufbrausender Gitarrenriffs. Ein faszinierendes Album voller Kontraste.

Weitere Informationen zum Vinylrausch gibt es auf vinylrausch.de.

Die hochwertige Hifi-Anlage und der Plattenspieler für diesen Vinylrausch werden von mono-Ton, Tobias Leitmann, ausgesucht und extra für die Veranstaltung im Kino aufgebaut!



Sonntag, 3. Dezember 2023
18:00

Casablanca

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